Abfall Bergland Cäsar

Eine Menschensammlung. Werke Band 2
144 Seiten, Hardcover
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Reihe Werke
ISBN 9783854207399
Erscheinungsdatum 03.02.2008
Genre Belletristik/Erzählende Literatur
Verlag Literaturverlag Droschl
Nachwort von Elisabeth Strowick
Herausgegeben von Ingeborg Orthofer
LieferzeitLieferung in 2-5 Werktagen
HerstellerangabenAnzeigen
Literaturverlag Droschl
Stenggstraße 33 | AT-8043 Graz
office@droschl.com
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Kurzbeschreibung des Verlags

Der Star-Dramatiker Werner Schwab sah sich selbst als Prosaschriftsteller – aber zu Lebzeiten erschien nur ein einziger größerer Prosatext, die 'Menschensammlung' "Abfall Bergland Cäsar". Mit diesem Buch griff Schwab auf eine Gattung des 17. und 18. Jahrhunderts zurück, Typenbeschreibungen des Menschlichen, Sittenbilder und Porträts des adeligen und bürgerlichen Verhaltens. Wo die Autoren solcher Human-Typologien bestenfalls skeptisch und leicht spöttisch waren, setzt Schwab in seiner 'Menschensammlung' zur totalen Vernichtung an. Die Personen von A bis Z sind weniger Charaktertypen als Opfer einer endgültigen Dekonstruktion: sie werden ermordet und gemetzelt, zersägt und zerschnitten, sie werden erstickt in Jauche und Müll und ertränkt in Blut, Schweiß und Tränen. Täter, Opfer und Werkzeug dieses Mordens ist die Sprache, als das wichtigste Instrument des 'verfeinerten menschen'. Die Attacke gegen den guten Geschmack, gegen den humanistisch-edlen Zeitgenossen ist programmatisch: 'TÖTEN wir das kulinarische. VERMEIDEN wir das graduelle des genusses.' Die grundsätzliche Kritik an den gesellschaftlich produzierten Menschentypen enthält darüberhinaus eine radikale Sprachkritik und Erkenntnisskepsis und erweist sich im nachhinein als der vielleicht wichtigste Selbstkommentar des Autors – der aber auch in diesem Text nicht auf seine drastische Komik verzichtet und lustvoll Situationen und Handlungen konstruiert, die zielsicher ihre jeweils schlimmste Wendung nehmen.

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Reihe Werke
ISBN 9783854207399
Erscheinungsdatum 03.02.2008
Genre Belletristik/Erzählende Literatur
Verlag Literaturverlag Droschl
Nachwort von Elisabeth Strowick
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FALTER-Rezension

Klaus Nüchtern in FALTER 5/2008 vom 01.02.2008 (S. 62)

Eines Abends betritt A seine Küche und findet dort einen Gartenschlauch vor. Der Anblick des nicht hierher passenden Objekts verstört den Mann so nachhaltig, dass er schließlich in eine Anstalt eingewiesen wird. Mit A beginnt Werner Schwabs 1992 bei Residenz erschienener Prosaband "Abfall, Bergland, Cäsar", der nun als Band zwei der Droschl-Werkausgabe – pünktlich zum fünfzigsten Geburtstag des 1994 verstorbenen Autors am 4. Februar – wiederveröffentlicht wird.
Als "Menschensammlung" bezeichnet Schwab sein alphabetisches Bestiarium im Untertitel, wobei die Buchstaben A bis Z meist für Personen, manchmal aber auch für Abstraktes ("R ist die Rede und das Recht") stehen; in jedem Abschnitt folgt einer theoretisch-spröden Einleitung ein praktisches Beispiel. Genüsslich führt Schwab eine Reihe von unsympathischen Typen vor – den "Zeitungspapiervollschreiber" F oder den ziegenfickenden Altbauern P etwa –, um sie nach allen Regeln seiner Schreibkunst auseinanderzunehmen. Viele überleben das nicht. Das insgesamt etwas sperrige, stellenweise aber durchaus süffige und auch witzige Buch wurde im Falter (39/92) seinerzeit als "Bastard-Essay" und "polemischer Traktat" klassifiziert. 15 Jahre später wird es höchste Zeit, etwas aufzudecken: "Johann Tauplitz-Hohentauern", der auch im Nachwort der Neuausgabe zitierte Autor der Falter-Rezension, ist ein Pseudonym für Klaus Nüchtern.

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Über den Autor

Werner Schwab, 1958 in Graz geboren, studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Er arbeitete zunächst an seinen "verwesenden Skulpturen" sowie an Erzählungen und Theaterstücken. Seine ersten Stücke, die "Fäkaliendramen", machten Schwab zum gefragtesten Bühnenautor des deutschsprachigen Raumes. Den internationalen Durchbruch brachte das Drama "Volksvernichtung oder Meine Leber ist sinnlos", welches 1991 an den Münchner Kammerspielen uraufgeführt wurde und im folgenden Jahr mit dem Mülheimer Dramatikerpreis ausgezeichnet wurde. Seine 16 Stücke, die der Dramatiker zwischen 1990 und 1993 verfasste, sind Ausdruck seines unverwechselbaren Stils. Darunter finden sich unter anderem "Die Präsidentinnen", "Offene Gruben und offene Fenster", "Der Himmel mein Lieb meine sterbende Beute" und "Pornogeographie", sieben der Stücke konnten erst posthum uraugeführt werden. Schwab verstarb am 1. Jänner 1994 in Graz an einer durch Alkoholvergiftung hervorgerufenen Atemlähmung.

Alle Bücher von Werner Schwab