Geschenkt

Roman
336 Seiten, Hardcover
€ 20.5
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ISBN 9783552062573
Erscheinungsdatum 25.08.2014
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Verlag Zsolnay, Paul
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Carl Hanser Verlag GmbH & Co.KG
Vilshofener Straße 10 | DE-81679 München
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Kurzbeschreibung des Verlags

Gerold Plassek ist Journalist bei einer Gratiszeitung. Bei ihm im Büro sitzt der 14-jährige Manuel, dessen Mutter im Ausland arbeitet. Er beobachtet Gerold beim Nichtstun und ahnt nicht, dass dieser Versager sein Vater ist. Gerold fehlt jeder Antrieb, die Stammkneipe ist sein Wohnzimmer und der Alkohol sein verlässlichster Freund. Plötzlich kommt Bewegung in sein Leben: Nach dem Erscheinen seines Artikels über eine überfüllte Obdachlosenschlafstätte trifft dort eine anonyme Geldspende ein. Das ist der Beginn einer Serie von Wohltaten, durch die Gerold immer mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rückt. Und langsam beginnt auch Manuel, ihn zu mögen … – Ein so spannender wie anrührender Roman, der auf einer wahren Begebenheit beruht.

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ISBN 9783552062573
Erscheinungsdatum 25.08.2014
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FALTER-Rezension

Der Journalist als Alkoholiker und Glückspilz

Stefan Ender in FALTER 36/2014 vom 05.09.2014 (S. 35)

In "Geschenkt" macht Daniel Glattauer alles genau so, wie es seine Fans erwarten dürfen. Ab damit ins Hauptabendprogramm!

Der Journalist blickt mitunter mit einer Mischung aus Sehnsucht und Neid auf den Romanautor, schlummert doch zwischen zwei Buchdeckeln nicht nur das Versprechen auf eine längerfristige und weiträumigere Wirkung der eigenen Wortarbeit, sondern auch die Verheißung von viel, viel Kohle. Daniel Glattauer hat den Berufswechsel vom Journalisten beim Standard zum Romanautor gewagt und ist dafür mit Millionenauflagen (wie etwa für seinen E-Mail-Roman "Gut gegen Nordwind") und wahrscheinlich auch mit dem einen oder anderen Euro belohnt worden.

Nun hat der österreichische Ex-Journalist einen Roman geschrieben, dessen Protagonist ein österreichischer Journalist ist: In "Geschenkt" – nicht zu früh freuen, das Buch kostet 20,50 Euro – erzählt Glattauer vom bierbegeisterten Passivitätsvirtuosen Gerold Plassek.
Der 43-Jährige werkt mit überschaubarer Initiativkraft beim Gratisblatt Tag für Tag, er hat dort Leserbriefe zu lesen und Kurzmeldungen aus dem Bereich Soziales zu verfassen. Aus dem bewölkten Himmel seiner fiktionalen Existenz fällt dem Wiener gleich zu Romanbeginn ein verschlossener 14-jähriger Sohn zu; mit Manuel versteht er sich aber von Seite zu Seite immer besser.
Eine mysteriöse Serie von Geldspenden, die sich jeweils an einem Kleinstartikel Plasseks orientieren, bewirkt, dass sich die graue Boulevardschreibkraft aufgrund deren medialer Resonanz am Ende des Romans als Starjournalist einer linksliberalen Tageszeitung wiederfindet. Auch beziehungstechnisch tun sich für den Single endlich Optionen auf: Manuels Dentistin scheint auf Plasseks Avancen anzubeißen. Bleibt neben dem vielen Glück für den Leser nur noch die Frage offen: Von wem, verdammt nochmal, kommen diese Spenden?

Diesen etwas simplen und in die Länge gezogenen Spannungsstrang löst Glattauer final auf eher maue Art auf: Thomas Brezina für Erwachsene. Auf den gut 300 Seiten davor ist in "Geschenkt" aber alles lustig, auch das Schlimme: Als Journalist und Österreicher ist Plassek klischeegemäß Alkoholiker, und zwar in einem Ausmaß, das zwar seinem Umfeld Anlass zu ernsthafter Sorge bietet, für den Leser aber eine Riesenhetz ist.
Und auch Plasseks Reibereien mit seinem ersten Chef, die Konfrontation mit seinem kommunikationsskeptischen Sohn und seine kümmerlichen Annäherungsversuche an die propere Zahnärztin sind weniger zwischenmenschliche Dilemmata als Abschussrampen, von denen die Pointenschleuder Glattauer mit Verve und hoher Treffsicherheit unzählige Ironiebömbchen abfeuert.
Als Leser gleitet man auf dem scherzgebohnerten, überraschungsfreien Handlungsgang fast etwas zu schnell dahin, alle auf den ersten Seiten geweckten Erwartungen werden brav erfüllt: Vater und Sohn verschmelzen zum großen Aufdeckerteam und mögen sich am Ende gar sehr, mit der strengen Zahnärztin scheint es was zu werden. Nur vor der finalen Trockenlegung des Alkoholikers Plassek kratzt Glattauer dankenswerterweise noch im letzten Moment die Kurve. Natürlich scheint hinter dem Protagonisten der Romanautor selbst und hinter dem schablonenhaft skizzierten Redaktionsalltag dessen ehemaliges journalistisches Wirken durch, aber Schlüsselroman ist "Geschenkt" trotzdem keiner.

Die Kombination der kulissenhaften Szenerie mit schrullig-liebenswerten Figuren und auf witzig frisierten Alltagsbeobachtungen lässt "Geschenkt" eher als eine ideale Vorlage für eine TV-Verfilmung erscheinen: 20.15 Uhr, ORF 1, die große österreichische TV-Komödie.
Fragt sich nur, wer den Plassek spielen soll? Alfred Dorfer ist zu durchtrainiert, Lukas Resetarits zu alt, Manuel Rubey zu jung, Tobias Moretti zu vital, Max von Thun zu schön und Fritz Karl wahrscheinlich schon anderweitig engagiert. Josef Hader würde das Zerknautschte hinbekommen und sich altersmäßig vielleicht gerade noch ausgehen. Okay, fragt den Hader! Der Tipp ist selbstverständlich geschenkt.

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Über den Autor

Daniel Glattauer, geboren 1960 in Wien, ist österreichischer Autor und ehemaliger Journalist. Nachdem er Pädagogik und Kunstgeschichte studiert hatte, absolvierte er eine Ausbildung zum psychosozialen Berater. Seit 2009 ist er als freier Schriftsteller tätig und lebt in Wien, im Waldviertel und in Feuersbrunn am Wagram. 1997 startete Glattauer seine Karriere als Schriftsteller mit dem Buch "Theo und der Rest der Welt". Seine während seiner journalistischen Tätigkeit entstandenen Reportagen und Kolumne publizierte der Autor beispielsweise im Band "Bekennen Sie sich schuldig?", "Ameisenerzählung" oder "Mama, jetzt nicht!". Glattauers Erfahrung als Journalist lieferte ebenso Inspiration für seine Romane, wie für den Kriminalroman "Darum". Zu den bekanntesten und erfolgreichsten Werken des Schriftstellers zählt sein 2006 erschienener E-Mail-Roman "Gut gegen Nordwind" sowie dessen Fortsetzung "Alle sieben Wellen", welche über 2,5 Millionen verkaufte Exemplare zählen und auch als Bühnenfassung Anklang fanden. Den Abschluss seiner E-Mail-Roman-Serie bildete "Ewig Dein", ein psychologischer Thriller, der sich mit dem Thema Stalking auseinandersetzt. Mehrere Werke Glattauers, unter anderem "Geschenkt", "Darum" und "Gut gegen Nordwind", wurden als Vorlage für Film- und Fernsehproduktionen herangezogen. 2020 veröffentlichte Glattauer die Komödie "Die Liebe Geld". 2023 wurde sein neuster Roman "Die spürst du nicht" veröffentlicht.

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