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Kurzbeschreibung des Verlags
In dem Interview zu seinem 50. Geburtstag erklärte Thomas Bernhard: »Negativ ist alles, gibt nicht Positives.« Später konstatierte er lakonisch: »Es ist eh’ alles positiv.« Ist also Thomas Bernhard der große Unfaßbare, der im gleichen Atemzug Gegenteiliges behauptet? Ist sein Werk vielleicht finster und sein Autor ein fröhlicher Clown? Ist er bloß ein opportunistischer Übertreibungskünstler bei allem und jedem? Oder ist er doch der schärfste Kritiker der politischen Verhältnisse im allgemeinen und des »katholisch-nationalsozialistischen Österreich« im besonderen?
Der vorliegende Band versammelt kurze und längere Texte von Thomas Bernhard, er berücksichtigt alle Gattungen – vom Roman bis zum einzeiligen Leserbrief – und präsentiert das Bernhardsche Werk als einen Kontinent, auf dem es viele überraschende Entdeckungen zu machen gibt. Er bietet somit Bernhard-Anfängern wie Fortgeschrittenen, ja sogar den Spezialisten überraschende und ungeahnte neue Literatur- und Geisteslandschaften.
"An einem dieser schönen Sommertage ging ich durch den idyllischen Maxglaner Friedhof." Kaum zu glauben, aber dieser – noch unter dem Pseudonym Niklas van Heerlen veröffentlichte – erste Satz stammt aus einem Frühwerk von Thomas Bernhard, das er als 19-Jähriger im Salzburger Volksblatt unterbrachte. Herausgeber Raimund Fellinger legt in dem Lesebuch "Aus Opposition gegen mich selbst", das sich explizit nicht nur an Einsteiger richtet, besonderes Augenmerk auf den frühen Bernhard, um dessen Entwicklung hin zu jenem Autor, wie man ihn ab "Frost" (1963) kennt, ein wenig sichtbar zu machen. Arbeiten aus den 50er-Jahren nehmen nicht weniger als 70 Seiten des Taschenbuchs ein.
Erfrischend undogmatisch blendet der Band vieles bewusst aus, um gewisse Aspekte genauer ins Visier zu nehmen – etwa die großen Monologe der Dramen oder die Ortsbeschreibungen der Romane. Deren Bedeutung hat Thomas Bernhard in Interviews gern runtersgespielt und doch hat er es hier zur Meisterschaft gebracht: "Wenig ist der düsterste Ort, den ich jemals gesehen habe."
Thomas Bernhard, geboren 1931 in Heerlen, Niederlande, gehört mit seinen Gedichten, Erzählungen, Romanen und Theaterstücken zu den einflussreichsten österreichischen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Bernhard studierte von 1955 bis 1957 Dramaturgie und Schauspielkunst am Salzburger Mozarteum. Den literarischen Durchbruch erreichte er 1963 mit dem Roman "Frost". Es folgten etliche weitere Romane und Erzählungen, darunter "Amras", "Das Kalkwerk", "Korrektur", "Alte Meister" und "Auslöschung". Auch Bernhards Autobiografie, die in den fünf Prosabänden "Die Ursache", "Der Keller", "Der Atem", "Die Kälte" und "Ein Kind" vorliegt, fand großen Anklang. Den Ruf als bekannter Dramatiker verlieh ihm spätestens das Stück "Ein Fest für Boris", welches 1969 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg uraufgeführt wurde. Für sein Werk erhielt Bernhard etwa den Georg-Büchner-Preis, der Premio Letterario Internazionale Mondello und der Prix Medicis. Thomas Bernhard verstarb am 12. Februar 1989 in Gmunden, Oberösterreich.